Erneutes Unentschieden im Lokalderby

Ruthe(jd). Die Nachholbegegnung der Leistungsklasse A zwischen den Lokalrivalen FC Ruthe und der FSV Sarstedt endete nach einem spannenden Ruther Schlussspurt mit einem 3:3 Unentschieden. Beide Teams sind noch nicht aus dem Abstiegskampf befreit, mussten also punkten. Doch die Ruther schienen noch schwere Beine von dem Lokalderby bei der TuSpo Schliekum zu haben, in der ersten halbe Stunde lief nicht viel beim FC zusammen. Die FSV dagegen spielten leichtfüßiger und direkter, hatten sich vor dem Ruther Tor immer einen Vorteil erarbeitet. Erste Unstimmigkeiten der Ruther Abwehr folgten zudem bereits in der sechsten Minute, Frank Wolf und FC-Keeper Lutz Kirchhoff fehlte es an Abstimmung, der Ball ging mit Glück knapp am linken Pfosten vorbei. Die Ruther Defensive stand zu oft und zu weit vom Gegner weg, nach einem Freistoss vor das Ruther Tor konnte Celal Boran per Direktschuss aus 21 Metern in den linken Torwinkel zur Sarstedter Führung einlochen. Danach blieb erst mal die FSV am Drücker, einen Torschuss aus 18 Metern entschärfte Lutz Kirchhoff zur Ecke (28.), in der 28. Minute rettete die Ruther Abwehr vor dem einschussbereiten Milad Dalaf. Im Gegenzug trauten sich endlich auch mal die Ruther vor das FSV- Gehäuse, Tobias Scheel verfehlte mit einem Heber im Strafraum allerdings das Tor. Zwei Minuten später legte Tim Kuijpers nach, sein 16 Meter Distanzschuss ging aber ebenfalls knapp am Tor vorbei. Bis zum Pausenpfiff gestalteten beide Teams die Partie ohne Auffälligkeiten gleichwertig, nach dem Seitenwechsel dagegen entblößte sich die Ruther Abwehr sehr zum Ärger von Trainer Udo Drescher. Erneut Celal Boran entwischte seinem Gegenspieler und durfte sich mutterseelenallein aus neun Metern die Torecke zum 0:2 aussuchen- traf rechts unten in der 50. Minute. Zunächst wusste sich der FC mit dem 1:2 Anschlusstreffer wehren, Tobias Scheel traf mit dem Rücken zum FSV- Tor aus 8 Metern nach Flanke von Tim Kuijpers (56.). Den Ruther Ausgleich vergab leichtfertig Michael Pusch in der 64. Minute, nach Pass in die Tiefe kam er völlig freistehend im Strafraum zum Zug, verstolperte aber. Gestraft wurden sie zwei Minuten später mit den Sarstedter Freudentänzen nach dem 1:3 Treffer durch Rene Brautschek, der im Ruther Strafraum aus spitzem Winkel ins lange Toreck traf, und Lutz Kirchhoff auf dem falschen Fuß erwischte. Zwei weitere 100prozentige Torchancen ließen die FSV- Akteure anschließend verpuffen Eigentlich war die Partie danach schon entschieden, doch mit den Einwechslungen von Michael Dahms und Jörg Drescher bewiesen sich die Ruther durch ihre größeren Kraftreserven. Es folgte eine spannende Schlussphase, in der erst Tim Kuijpers mit einem direkt verwandelten Freistoss aus 22 Metern zum 2:3 Anschlusstreffer in der 70. Minute sorgte. Dem Ruther Offensivdrang standen jetzt gefährliche Sarstedter Konter gegenüber, den 3:3 Ausgleich markierte schließlich erneut Tim Kuijpers, der nach schnellem Spielzug aus 13 Metern ins lange rechte Toreck traf. Bis zum Schlusspfiff blieb es spannend, beide Teams wollten sich mit einem Punkt nicht zufrieden geben, Tore fielen allerdings nicht mehr, so endete das Lokalderby dann auch gerecht.
„Typisch Ruthe” meinte FSV- Pressesprecher Matthias Gatzke nach der Partie zu seinem Ruther Kollegen, „in der Schlussphase macht ihr wieder mal die Dinger”, und spielte dabei auf die Begegnungen gegen Bavenstedt und Neuhof an, in der die Ruther ebenfalls in der Schlussphase ins Schwarze trafen und sich jeweils einen Punkt sicherten. In der Tabelle änderte sich nicht viel, bei den sieben Nachholspielen gab es sechs Unentschieden, Ruthe (9., 26 Punkte) und die FSV (12., 23 Punkte) sind bei drei Absteigern aus der Abstiegszone noch nicht gerettet.
Für das Team von Udo Drescher geht es am kommenden Sonntag, 4. Mai um 15 Uhr gegen den Tabellenzweiten TSV Giesen um weitere Punkte. In der Partie hofft der Trainer, dass sich einige verletzte Spieler zurückmelden, um erneut mit einem guten Ergebnis überraschen zu können. Beim 3:3 Unentschieden im Hinspiel hinterließen die Ruther jedenfalls einen bleibenden Eindruck.

 

Der zweifache FSV-Torschütze Celal Boran (rechts) setzt sich gegen Ruthes Andreas Winkler durch und zieht ab. Foto: Gatzke