2:9 gegen Diekholzen; eine Halbzeit lang wie ein Absteiger

Ruthe(jd). Das erste Heimpunktspiel der Saison 2015/2016 haben sich Fußballer der erste Herrenmannschaft des FC Ruthe anders vorgestellt. Bei der 2:9 Niederlage am Mittwochabend gegen den SV Hildesia Diekholzen zeigte das Team von Trainer Marcel Drenkner und Heiko Rosemeier besonders in der zweiten Halbzeit eine abstiegsreife Leistung. Nach neun Auswärtsspielen in Folge sahen die ca. 70 Zuschauer zunächst eine engagiert aufspielende Gästemannschaft, die besonders viel Aufmerksamkeit in den Zweikämpfen zeigte. Die Hildesheimer suchten den direkten Torabschluss, versuchten sich in der Anfangsphase auch aus der zweiten Reihe, während Ruthes Marvin Dürr ein kräfteraubendes Solo nicht abschließen konnte. Diekholzens Spielmacher Burak Erciyes sorgte mit seinem Flatterball aus 22 Metern für die 0:1 Gästeführung. Ruthe kam erst danach ins Spiel. Tim Jünemann glich mit einem Heber aus 10 Metern über Torwart Clemens Wandt zum 1:1 aus. Danach bot sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich immer wieder Abstimmungsprobleme in der Ruther Defensive zeigten. Dem Gast wurde zu viel Freiraum vor dem Ruther Tor von Dennis Fritzsche gelassen. Burak Erciyes (aus 20 Metern) und Michael-Patrick Dittrich (frei aus fünf Metern übers Tor) hatten beste Möglichkeiten ausgelassen. Genauso wie FC-Stürmer Patrick Beckmann, der nach sehenswertem Spielzug allein vorm SV-Torwart scheiterte. Während die Ruther Offensive zeitweise noch für einige hoffnungsvolle Angriffe sorgen konnte, schlichen sich in der Ruther Defensive immer wieder Stellungsfehler ein. Auch im Zweikampf blieb die Ruther Hintermannschaft erschreckend schwach. Michael-Patrick Diettrich dribbelte sich in der 39. Minute fast ohne Gegenwehr zur erneuten 1:2 Gästeführung. Lautstark von Trainer Marcel Drenkner auf die Probleme in der Halbzeit angesprochen, überraschte Diekholzen den FC direkt nach dem Wiederanpfiff. Ganze 10 Sekunden waren gespielt, als Marc Siedler den FC mit dem 1:3 eigentlich wachrütteln sollte. Was allerdings im Ruther Team von einigen Spielern zu sehen war, glich einer Arbeitsverweigerung. Die Ruther Defensive blieb völlig überfordert, unsortiert und von der Körpersprache her auch nicht tauglich für die 1. Kreisklasse. Das Eigentor von Julian Kregel nach Flanke von Burak Erciyes war symptomatisch (57.). Mit Leichtigkeit spazierte erneut Michael-Patrick Dittrich durch die Ruther Hintermannschaft, traf im zweiten Versuch zum 1:5.  Lediglich zwei gelungene Angriffe gestalteten die Ruther in der zweiten Halbzeit. Marvin Dürr scheiterte an SV-Torwart Clemens Wandt (69.), während Sebastian Tiemann nach Vorarbeit von Alexander Haberstroh zum 2:5 in der 72. Minute verkürzte. Am eigentlichen Ruther Problem änderte sich aber nichts. Marc Siedler (77.),  Tayfun-Marcel Schmidtke (80.; 84.) und nochmals Michael-Patrick Dittrich in der 89. Minute machten das Ruther Desaster zum 2:9 Endstand ohne Gegenwehr perfekt. Auch im Torverhältnis sticht die schwache Ruther Hintermannschaft mittlerweile hervor.

Mit 41 Gegentreffern nach zehn Punktspielen machen sich die Ruther mit Abstand zur Schießbude der 1. Kreisklasse und stürzen ratlos auf den 11. Tabellenplatz ab. Warum die Ruther in der laufenden Saison so unterschiedliche Leistungen zeigen werden sie hoffentlich bis zum Wochenende analysieren. Am kommenden Sonntag kommt es um 15 Uhr im Jahn-Sport-Park zum Nachbarschaftsderby gegen den VfL Nordstemmen (6.). Da gilt es den Zuschauern ein anderes Bild als gegen Diekholzen zu vermitteln. Ansonsten sehen sich die Ruther im Abstiegskampf wieder.