Rückfall in die Normalität – Leistungsklasse ade?

Ruthe(jd). In der Auswärtspartie beim TSV Söhlde hat die erste Herrenmannschaft des FC Ruthe alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn ausgelassen und verlor mit 1:3 Toren. Der erste Saisonsieg der vergangenen Woche bleibt laut Trainer Udo Drescher eine „Eintagsfliege”. In der ersten Halbzeit zeigten sich beide Mannschaften als typische Teams, die um den Klassenerhalt bangen müssen. Die Ruther konnten auch nur bis zur Verletzung von Mittelfeldregisseur Timo Kruse mithalten, bis dieser in der 40. Minute mit einer Muskelverhärtung ausschied. In dieser Zeit kam der FC jedoch nur zu wenigen Torchancen, Tobias Scheel und Steven Fortak scheiterten mit zwei Kopfbällen, während der Gastgeber bei einem Lattentreffer Pech hatte. FC-Keeper Dennis Sturm fischte noch vor der Pause einen Distanzschuss aus dem Winkel, zeigte sich aber leider im zweiten Durchgang mit seinem ersten Fehler in dieser Saison am Söhlder Führungstreffer mitschuldig. Nach einer Flanke konnte erd en Ball in Bedrängnis nicht festhalten, Nils Wallussek staubte zum 1:0 in der 58. Minute ab. Tobias Scheel glich zwar nur zwei Minuten später nach Flanke von Heiko Rosemeier zum 1:1 aus, doch danach war von Ruther Angriffsbemühungen nur selten etwas zu sehen. Von seinen Offensivspielern war Ruthes Trainer maßlos enttäuscht, die zeigten nur wenig Lust aufs Tore schießen. Deren Arbeit musste die Ruther Abwehr um Libero Tobias Bosak dann auch noch mitmachen. Jan Tetzlaff und Andreas Winkler wehrten sich wenigstens als einige wenige Ruther Spieler gegen eine erneute Niederlage, kassierten dafür aber auch je eine Gelbe Karte. Mit einem Sonntagsschuss aus 20 Metern in den rechten Winkel brachte Söhldes Lars Künemund seine Mannschaft erneut auf die Siegerstrasse (76.) In der 78. Minute hatte Steven Fortak die einzige Ruther Chance ausgelassen, Mit einem Solo über den halben Platz konterte TSV-Stürmer Mussoli die Ruther aus und vollstreckte in der 84. Minute zum 3:1 Endstand.
„Das war ein Rückfall in die Normalität” resignierte Trainer Udo Drescher den Spielausgang, „ in dieser Form wird es für die Mannschaft in der Leistungsklasse nicht reichen. Den Ehrgeiz der Spieler aus vergangenen Zeiten legen die meisten jungen Spieler heutzutage noch nicht ans Tageslicht, und nur mit Psychologie kommen die Kicker auch nicht weiter. Einige müssen noch lernen, dass aus dem Wort Qualität das Wort -Quälen- abgeleitet werden kann, ohne dem wird der Weg in die 1. Kreisklasse unumgänglich”. Harte Worte des Ruther Coaches, aber leider voll zutreffend.

Altherren
Völlig unterschätzt hat die Ruther Altherren die SG Sorsum/Emmerke, kam am vergangenen Sonnabend nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Trotzdem bleibt das Team von Trainer Arnim Fechner auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem einsamen Spitzenreiter SG Rautenberg/Borsum/Bründeln. Ob es am bis kurz vor dem Spiel gelegenen Arbeitseinsatz zur neuen Trainingsflutlichtanlage gelegen hat, können die Ruther wohl selbst nicht sagen, zumindest waren sie in der ersten Halbzeit nicht in der Lage, konstruktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Mit einer wahren Fehlpassorgie machten sie den Gast von Minute zu Minute stärker und erlaubten sich katastrophale Fehler. Dass sie dabei nicht in Rückstand gerieten lag nicht nur an der Ruther Abwehr, in der sich erneut Stefan Kirschke und Frank Wolf Bestnoten verdienten, sondern auch an Torwart Lutz Kirchhoff, der auf der Torlinie die Ruhe bewahrte und mehrmals mit guten Paraden das Schlimmste verhinderte. SG-Stürmer Eugen Pruss profitierte mehrmals nach Ruther Fehlern im Aufbauspiel, doch seine Kontermöglichkeiten zahlten sich wie begründet nicht aus. In einer für den FC zerfahrenen Partie war FC-Stürmer Matthias Höflich auf sich allein gestellt, Sturmpartner Frank Neumann schied schon frühzeitig aus. Neuzugang Ralf Lengwenus merkte man seine fehlende Spielpraxis noch an, eine der wenigen Ruther Torchancen blieb in der 26. Minute ungenutzt.
Im zweiten Spielabschnitt fing sich der FC allerdings wieder, doch gegen eine kompakte Gäste-Defensive warteten sie nur selten mit nennenswerten Strafraumaktionen auf. Markus Friemelt mit einem Kopfball (48.), Frank Wolf nach einem Solo( 53.), sowie Jörg Drescher nach Kontermöglichkeit zeigten sich zu unkonzentriert im Abschluss. Die SG blieb konterstark, jedoch auch am Ruther Strafraum rechtzeitig vom Ball getrennt. Die Schlussphase gehörte konditionell überlegenerem FC, einige Gästespieler lagen schon mit Wadenkrämpfen am Boden. Die Ruther hätten aber wohl stundenlang weiter spielen können, an diesem Nachmittag blieben sie vor dem Tor einfach zu ideenlos, auch weil mit Spielmacher Pawel Fratczak der wichtigste Mittelfeldakteur fehlte. Vielleicht ein rechtzeitiger Dämpfer in der Favoritenrolle, denn am nächsten Sonnabend kommt es zum Spitzenspiel bei der punktgleichen SG Frankenfeld/Concordia Hildesheim. Da werden sich die Fechner-Schützlinge sicherlich konzentrierter ins Spielgeschehen stürzen, allein um in der Verfolgerrolle bleiben zu können. Der Anpfiff erfolgt um 16 Uhr in Hildesheim.

Altsenioren
In einem spannenden Lokalderby verloren die Ruther Altsenioren (10 Punkte) beim TV Deutsche Eiche Hotteln knapp mit 0:1, verlieren damit nicht nur den Anschluss an Tabellenführer Vfl Borsum II (17 Punkte) , sondern tauschten mit den Eichen (jetzt 3.) auch noch die Plätze. Die ersten zwanzig Minuten des Spiels war das Team von Peter Bosak klar überlegen, versäumte es aber, aus ihr aus ihren Torchancen mehr zu machen. Bernd Chojetzki, Peter Meyer, Detlef Merbold und Jörg Drescher schossen Hottelns Torwart Thomas Warmboldt, der sich zum besten Eichen-Spieler auszeichnen konnte, regelrecht warm. Zum Ende der ersten Halbzeit tauten die Hottelner auf, trafen durch Beowulf Paul nur das Außennetz (24.). Mit dem Halbzeitpfiff traf Arno Neumann bei einem abgefälschten Schuss nur den rechten Pfosten. Wie verwandelt zeigte sich der FC im zweiten Durchgang, hier trumpfte der Gastgeber zeitweise auf, scheiterte zunächst aber mehrmals am ebenfalls gut aufgelegten Ruther Torwart Lutz Kirchhoff, oder blieben am Verteidiger Martin Kuijpers hängen. Das goldene Tor des Tages resultierte dann auch aus einer umstrittenen Standardsituation, Manfred Margaux traf seinen Freistoss aus halbrechter Position und 14 Metern in der 43. Minute perfekt zur Hottelner Führung. Im Anschluss blieb die Partie offen, beide Teams hatten die Möglichkeit zu einem Treffer nicht mehr nutzen können. Auf Ruther Seite zeigte sich Torjäger Bernd Chojetzki nach seiner Verletzung noch nicht in Höchstform, schoss mehrmals aus aussichtsreicher Entfernung über das Tor, während die Eichen nach mehreren Kontern an Schlussmann Lutz Kirchhoff scheiterten. Tabellenführer Vfl Borsum II dreht an der Spitze des 1.Kreisklasse B einsame Runden, während sich die Verfolger gegenseitig die Punkte wegnehmen. Auch der Zweite TuS Hasede hat mit 13 Zählern schon einen respektablen Rückstand.
In der nächsten Partie empfangen die Ruther Altsenioren am kommenden Sonnabend um 16 Uhr die SG Lobke/Ummeln/Wätzum auf dem Sportplatz rechts der Ruther Straße.