Ruthe(jd). Der alte Vorstand bleibt der neue Vorstand. Die 55 anwesenden Mitglieder auf der Jahresversammlung des FC Ruthe waren sich am vergangenen Sonnabend einig, dass die neun Vorstandsmitglieder des kleinen Fußballvereins in den letzten beiden Jahren sehr gute Arbeit geleistet haben und möchten, dass sie die Geschicke des Vereins auch zukünftig leiten sollen. Vorsitzender Walter Drescher bedankte sich zunächst bei allen Mitgliedern für die teilweise engagierte freiwillige Arbeit in der Vergangenheit. Auch ein lobendes Wort an die Sarstedter Politiker, die es ermöglichten, dass der FC Ruthe seit inzwischen fast fünf Jahren überhaupt eine „Heimat“ im Jahn-Sport-Park finden durften, ließ er nicht aus. Der Verein komme inzwischen in den Genuss von einem steigenden Mitgliederzuwachs. Stagnierte die Zahl bis 2005 noch um die 120 Mitglieder, boomt dieser Wert auf mittlerweile 170. Einen Grund dafür liege in der Nähe zur Kernstadt. Kassenwart Heinz Höhne rechne in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Zahlen. Über die Freude des Zuwachses gibt es aber für die Vereinsführenden auch das ein oder andere Problem zu bewältigen. Da es sich hauptsächlich um aktive Mitglieder handele, und der Verein in der kommenden Saison eine U8 , eventuell eine U9 sowie eine eigene Damenmannschaft zu den bisherigen vier Herrenteams und einer Mädchenmannschaft gründen möchte, gilt es nicht nur neue und erweiterte Trainingszeiten für den Jahn-Sport-Park festzulegen. Hier müsse mit dem TKJ, der FSV, welche den Jahn-Sport-Park ebenfalls nutzen, sowie der Stadt Sarstedt gesprochen werden. Desweiteren solle auch die derzeitige Lage der Umkleidemöglichkeiten entschärft werden. Immer wieder komme es zu Engpässen im Trainings- und Spielbetrieb, besonders wenn Damen –und Herrenteams gleichzeitig den Platz nutzen müssten. „Es fehlt an Umkleidemöglichkeiten“ wusste auch Pressesprecher Jörg Drescher in seinem Bericht zu erwähnen. Hier hat der FC Ruthe bereits einen Antrag bei der Stadt Sarstedt und beim Bauamt Hildesheim eingereicht. Walter Drescher erklärte detailliert davon, dass es sich um einen Aufbau auf den jetzigen Umkleidetrakt des Jahn-Sport-Parks handele. Dieser könne am Ende eine Funktion eines Allzweckgebäudes haben, der nicht nur Platz für ca. 60 Personen hätte, sondern auch mit einer weiteren Toilettenanlage, Abstellraum, eventuell Duschmöglichkeiten eingerichtet werden könnte. Zusätzlich zu einem Flachdach mit Terrasse soll ein Überbau errichtet werden, damit Zuschauer bei wetterbedingten Regen bei Veranstaltungen im Trockenen stehen. Über die Kosten des Projektes könne Walter Drescher nichts Verbindliches sagen. Er rechne aber mit Kosten in Höhe von ca. 50.000 Euro und möchte den Verein auf lange Jahre hin auch nicht mehr als erforderlich verschulden. Das hätte natürlich zur Folge, dass der Verein in den kommenden Jahren, wie schon beim Umzug 2006 von Schliekum nach Sarstedt oder auch des Flutlichtbaus 2008 den Gürtel erneut enger schnallen müsse, und dass jede freiwillig helfende Hand Kosten sparen werde. Auf das traditionelle Sommerfest, auf das im vergangenen Jahr erstmals verzichtet wurde, geht kein Weg drum herum. Für dieses Jahr ist das Familienfest für den 2. Juli im Jahn-Sport-Park geplant. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits. „Noch ist das Projekt nicht genehmigt, die Entscheidung liegt derzeit noch beim Bauamt Hildesheim“ erklärte Walter Drescher den neugierigen Zuhörern. In der kommenden Woche plant das Bauamt eine Ortsbesichtigung, um sich ein Bild von der Anlage zu machen. In jedem Fall wird der Verein auch das Gespräch mit dem TKJ und der FSV suchen, um eventuelle andere Möglichkeiten bei einer Ablehnung des Bauplanes zu erörtern. Sollte der Antrag vom Bauamt jedoch genehmigt werden, solle eine außerordentliche Mitgliederversammlung über weitere Schritte entscheiden.
In seinem sportlichen Bericht von Pressesprecher Jörg Drescher verwies dieser auf die neue sportliche Leitung unter Trainer Ferit Yalcin, der sich mit der 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die Leistungsklasse zur Aufgabe gemacht habe, und als Tabellenführer derzeit auch auf bestem Wege dorthin ist. Gegen den hohen Altersdurchschnitt in der 2. Herrenmannschaft (über 30 Jahre) werde absehbar nur der intensive Aufbau einer eigenen Jugend entgegenwirken können. „Das Interesse von jungen Spielern ist da, uns fehlt es an Betreuern und natürlich an Jugendtrainern“, wusste Drescher, der auch die 2. Herren bis Saisonende trainieren wird, aus eigener Erfahrung zu berichten. Erfreulich sei der Trend im Damenbereich, hier trainiert Jugendwart Andreas Meseberg bereits eine U17 Juniorinnenmannschaft, bei denen die ersten Spielerinnen voraussichtlich ab der Saison 2012/2013 in die Damen übernommen werden können.
Der anschließend wiedergewählte Vorstand setzt sich zusammen aus Walter Drescher (1. Vorsitzender), Lutz Kirchhoff (2.Vorsitzender), Oliver Brandt (Schriftführer), Heinz Höhne (1.Kassenwart), Arno Krüger (2.Kassenwart), Jörg Drescher (Pressewart), Andreas Meseberg (Jugendwart), Oliver Gückel (Sport-und Gerätewart) sowie Detlef Merbold (Beisitzer).
Nicht versäumen ließ es Walter Drescher 17 von ehemals 30 anwesende Gründungsmitglieder zum 30jährigen Bestehen des Vereins zu ehren, darunter Holger Algermissen, Fritz Bode, Werner Danisch (ehemals 1. FC Trainer), Irmgard Drescher, Udo Drescher, Walter Drescher, Rolf Drescher, Berthold Haferland (erster Vereinsvorsitzender), Heinz Höhne, Arno Krüger, Peter Klukas, Arno Klopsch, Wolfgang Lühmann, Gerd Ruthenberg, Waldemar Salzmann, Andreas Salzmann und Jörg Salzmann.
v.li.n.re.:Rolf Drescher, Wolfgang Lühmann, Udo Drescher, Peter Klukas, Fritz Bode, Werner Danisch,Andreas Salzmann, Holger Algermissen,Irmgard Drescher, Heinz Höhne, Gerd Ruthenberg, Walter Drescher,Jörg Salzmann,Waldemar Salzmann,Arno Krüger,Arno Klopsch.(Anmerkung vom Pressewart:Leider nicht im Bild: Berthold Haferland (ganz links) “Ich bitte um Entschuldigung”
Für ein kleines biografisches „Schmankerl“ ließ es sich Drescher auch nicht nehmen zwei kleine Gedenktafeln für den Allzweckraum zu präsentieren und zu stiften
30 Jahre aktive Fußballgeschichte, sowie eine Gedenktafel mit Großprojekten , die der Verein in den letzten Jahren mit viel Eigenleistung bewältigte…
Desweiteren erhielten die Torschützenkönige der vergangenen Saison Urkunden. Auch ausgezeichnet wurden Tobias Scheel und Jörg Drescher (100 Tore für den FC) Arno Krüger (500 Tore), Frank Neumann (600 Tore) sowie Rolf Gaßmann (250 Spiele für den FC) und Detlef Merbold (750 Spiele).
Spieler des Jahres und Torschützenkönig 2010 Tobias Scheel (rechts)
Die große Mehrheit der Versammlung bescherte Tobias Scheel den Titel zum „Spieler des Jahres 2010“.
Im Veranstaltungsplan des FC steht neben dem Sommerfest (2.Juli) auch die Bezirksmeisterschaft der Ü32 Damen (25. oder 26. Juni 2011) im Jahn-Sport-Park.
Über den Nutzen des Jahn-Sport-Park konnte sich abschließend auch Ortsbrandmeister Wolfgang Lühmann bedanken, der die Kreiswettkämpfe der Jugendfeuerwehr mit mehr als 650 Jugendlichen im Sommer 2010 durchführen konnte.