Ruthe. Der FC Ruthe hat den diesjährigen „Tag des Mädchenfußballs“ im NFV-Kreis Hildesheim durchgeführt. Ursprünglich sollte diese vom Verband gesponserte Veranstaltung Anfang Juli stattfinden, wurde aber aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen verschoben. Geplant wurden Mädchen-Turniere für die Altersklassen der A- bis E-Juniorinnen. Tatsächlich nahmen insgesamt 18 Teams der Altersklassen B, C und D teil. Mit seinen Begrüßungsworten wünschte der NFV-Vorsitzender Detlef Winter, der zusammen mit NFV Kreis Hildesheim-Schatzmeister Werner Selzer und Sabine Kühl (Staffelleiterin Mädchenfußball) teilnahmen, „der bunten Schar von Fußballdamen“ nicht nur viel Spaß.
von links: Detlef Winter, Sabine Kühl, Werner Selzer und Thomas Germer bei der Eröffnung
Bereits die Organisation des Turnieres von Ruthes Jugendwart Thomas Germer hob er hervor. „Es ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich sich um anderer Leute Kinder zu kümmern“, so Winter. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung für die Nachwuchsgewinnung für die Vereine im Mädchenfußball beitragen“. Der Schwerpunkt dieses Tages lag – wie auch in den letzten Jahren – auf der Gewinnung neuer Mädchen für die Mannschaften. So konnten auch Mädchen mitspielen, die (noch) keine Spielberechtigung hatten, z. B. aus den Schul-oder Kindergarten-Kooperationen. „Grundsätzlich ist jeder Fußballkreis angehalten, diesen Tag durchzuführen, Hildesheim ist in dieser Sache allerdings vorbildlich“, so Winter.
Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit Fair-Play-Spielen in den letzten Jahren hat der NFV-Jugendausschuss beschlossen, wieder ohne Schiedsrichter zu spielen. An den Spielfeldern standen „Schlichter“, die bei möglichen Uneinigkeiten entschieden haben. Die Organisation der Spielleitung hatte das „J(ugend)-Team“ des FC Ruthe mit Tim Seidel, Sebastian Stock, Jan Glaser und Lukas Hölscher übernommen. „Fußball lebt von Fairness, die Stärken des Gegners muss man anerkennen“, so vorweg die klare Ansage von Detlef Winter.
Spielleitung durch Tim Seidel und Co.
Danach legten die Teams auch in ihren Altersklassen los. Bei den D-Juniorinnen nahmen teil der PSV Grün Weiß Hildesheim I, II und III, der SV Wohldenberg/Holle, SSV Elze I und II, JSG Warnetal und der JFC Kaspel. Bei den C- Juniorinnen spielten der PSV Grün Weiß Hildesheim, SG Wohldenberg/Holle, JSG Oedelum/Hoheneggelsen/Nettlingen und ESV Hildesheim gegeneinander. Bei den B-Juniorinnen maßen sich der JFC kaspel, SVBBockenem, FC Ruthe, JFC Nord, SG Achtum/Einum und die JSG Warnetal miteinander. Dass die Vereine allesamt gute Arbeit im Mädchenfußball leisten, davon konnten sich die Zuschauer überzeugen, denn ein wildes „Durcheinander rennen“ gibt es auch bei den teilnehmenden Teams schon lange nicht mehr. Der Mädchenfußball wird, wo er besteht, sehr ernst genommen.
Spielszenen aus den Turnieren…
Interessante Geschichten aus dem Alltag eines Fußballmädchens konnte man neben den Spielfeldern erfahren zum Beispiel von Jessica Wilke, 15 Jahre alt. Sie spielt leidenschaftlich Fußball in den B-Juniorinnen des JFC Nord. „Fußball ist aber nicht ihr einziges Hobby“ berichtet ihr Vater. Nebenher schwimmt sie noch 3-4 Stunden für den hiesigen DLRG- Verein, und ist dort als Jugendtrainerin des „J-Teams“ tätig. „Mir ist beides wichtig, ich liebe Fußball genauso wie das Schwimmen. Mein Traum ist es aber, einmal in der Hildesheimer Kreisauswahl mitspielen zu dürfen“, so Jessica Wilke. Auf dem besten Weg dazu ist sie, gilt sie in ihrer Mannschaft bereits als unverzichtbar. „Es ist manchmal stressig, wenn man die Tochter zu den ganzen Terminen begleiten möchte“, so Jessicas Vater,“ aber unsere Tochter ist nach dem Sport viel ausgeglichener und entspannter“.
Jessica Wilke und Vater beim Torwandschießen
Bei den D-Juniorinnen gewann am Ende das Team des JFC Kaspel, der PSV Grün Weiß Hildesheim bei den C-Juniorinnen und die JSG Warnetal behielt bei den B-Juniorinnen die Nase vorn. Vom NFV gab es für die Turniersieger durch Thomas Germer Spielbälle überreicht.
SG Warnetal gewinnt im 9 Meter Schießen
Zum Abschluss lobte auch Sabine Kühl die gute Organisation der Veranstaltung durch ein erfahrenes Ruther Team „in entspannter Atmosphäre“. „Es sind einige neue Mädels dazugekommen, das war unser Ziel“, so Kühl. Auch der „Fair Play“-Gedanke schreitet voran. „Mädchen sind in dieser Sache sozial verständlicher als Jungen. Durch die Erfahrung, die gesammelt wird, wird sich der Gedanke aber weitertragen. Für uns vom NFV ist es wichtig, neue Wege schnell umzusetzen, auch wenn wir dafür erst mal belächelt werden“.
Siegerehrung mit Thomas Germer
FC Ruthe Torfrau Antonia Brose glänzte als starker Rückhalt und hat mehr als Zukunft beim FC