Ruthe(jd). Nach der 1:3 Niederlage beim SC Asel legt die erste Herrenmannschaft des FC Ruthe einen ungewollten Fehlstart in der 1. Kreisklasse A hin. Obwohl die Ruther mit einen großen Spielerkader in die Saison starten, merkte man ihnen auch an diesem sommerlich heißen Sonntagnachmittag an, dass es in der Mannschaft noch viel aufzuarbeiten gibt.
Besonders in der Anfangsphase der Partie schaffte es die Ruther Elf nicht, gegen eine routinierte Aseler Elf kompromisslos zu agieren. Der SC dagegen wartete mit den routinierten Altherrenspielern Jan Frederici als Libero und Frank Bergmann im Sturm auf, die mit ihren Leistungen spielentscheidend zum Erfolg beitrugen. Bereits nach vier Minuten ging der SC in Führung. Nach einem Eckstoß wurde Ruthes Torwart Hendrik Grzeschik im Fünf-Meter-Raum vom Gegenspieler unterlaufen und konnte den Ball nicht festhalten. Frank Bergmann staubte völlig freistehend aus sechs Metern zum 1:0 ab. In der 15. Minute hätten die Ruther ausgleichen müssen. Nach misslungener Aseler Abseitsfalle hatte Sebastian Plage nur noch SC-Torwart Christian Decker vor sich. Anstatt aber auf den mitgelaufenen Timo Hanse quer zu legen, scheiterte Plage am SC-Torwart. Die Ruther Unzufriedenheit mit zahlreichen solchen Aktionen auch im weiteren VerlLauf der Partie spiegelte sich in gegenseitigen Schuldzuweisungen wieder. Im direkten Gegenzug der Ruther Großchance zeigte Asels Frank Bergmann erneut seine Klasse und markierte mit einem herrlichen Dribbling die 2:0 Führung. Ruthes Defensive zeigte dabei nur statische Gegenwehr.
Asels Stürmer Frank Bergmann (mitte) zeigte Spielwitz mit intelligenten Pässen und blieb dabei torgefährlich. Ruthes Christopher Krieg (links) und Kevin Goldammer (7) blieben selten Zweikampfsieger
Der FC blieb erst mal weiter von der Rolle. Julian Lang vergab im Anschluss zwei weitere Torchancen für den SC (20., 22.). Schiedsrichterin Larissa Kühl legte danach eine Erfrischungspause ein, damit alle Akteure der Gluthitze auf dem Farkenberg weiter widerstehen konnten. Erst danach bäumte sich der FC mit einigen guten Offensivszenen auf. Doch auch dabei zeigten sie deutliche Schwächen beim „finalen Pass“, der häufig beim Gegner landete. Christopher Krieg (32.), Celal Boran (34., 45) und Timo Lippel hatte sich bis in Strafraumnähe gut vorgearbeitet, doch wurden sie mit schlechten Pässen zum mangelnden oder gar keinem Torabschluss konfrontiert. Ebenfalls schwach blieb das Ruther Aufbauspiel. In der 38. Minute sorgte ein katastrophaler Fehlpass vor dem eigenen 16er in die Füße von Asels Frank Bergmann für die Vorentscheidung. Der sprintete im Anschluss in den Ruther Strafraum, wo er von Hendrik Grzeschik von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichterin Kühl zeigte Fingerspitzengefühl und beließ es lediglich beim Strafstoß. Den verwandelte Jan Frederici zum 3:0 Pausenstand.
Asel mit vielen Freiräumen bei Zweikämpfen. Hier klärt FC-Torwart Hendrik Grzeschik vor Julian Lang (SC, 12)
In der zweiten Spielhälfte blieb der Ruther Sturm weit hinter den Erwartungen zurück. Besonders Celal Boran enttäuschte mit einer ungenügenden Chancenverwertung (59., 64., 65., 66.). Hier scheint der FC noch ein deutliches Defizit zu haben, doch Alternativen hat Ruthes Trainer Ferit Yalcin kaum. Erst im fünften Anlauf gelang Celal Boran der 3:1 Anschlusstreffer, doch der kam in der 72. Minute zu spät. Während der SC das Ergebnis verwaltete und zahlreiche Konter fuhr, zeichnete sich Ruthes Torwart Hendrik Grzeschik mehrfach auf der Linie aus. Im Gegensatz zu ihm wirkten die meisten seiner Mitspieler kraftlos. Lediglich Bastian Scheel hatte sich in der 88. Minute ein letztes Mal gut in Szene gesetzt, scheiterte aber ebenfalls am SC-Schlussmann Christian Decker.
Der FC Ruthe als Sarstedter Stadtpokalgewinner 2012 ist derzeit nicht wiederzuerkennen und weit von der gewünschten Form entfernt. Lediglich Ruthes Hendrik Tilly agierte als einer der wenigen Feldspieler mit Normalform im FC-Team. Sollten die Ruther auch in der nächsten Partie beim SV Teutonia Sorsum (Sonntag, 26.August, 15 Uhr) ohne Punkte bleiben, dann sollten ihre Saisonziele (oberes Tabellendrittel) wohl schon früh neu gesteckt werden.
Ruther Reserve
Eine unglückliche Niederlage kassierte die Ruther Reserve bei der SG Wendhausen/Ottbergen/Dinklar. In der dritten Minute der Nachspielzeit bestrafte der Unparteiische den FC beim Stand von 2:2 mit einem umstrittenen Handelfmeter.
Das Team von Trainer Gerhard Prystawek startete hervorragend in die Partie. Nach Vorarbeit von Oliver Watzlaw markierte Marc Demitz die Ruther1:0 Führung in der achten Minute und blieb auch danach noch ein ernstzunehmender Gegner. Die Hausherren arbeiteten sich aber an die Spielführung heran. In der 12. Minute glänzte Ruthes Schlussmann Philipp Müller und verhinderte zunächst den Ausgleich. Der gelang der SG in der 20. Minute durch Benedict Fleige. Obwohl die Ruther mit Marc Demitz und Marek Pietruschka ebenfalls weitere Einschussmöglichkeit hatten, gerieten die Ruther in der 35. Minute in Rückstand. Bei einer Standardsituation fehlte dabei der FC- Defensive die Zuordnung. Nouri El Aouni erzielte den 2:1 Führungstreffer.
SG-Doppeltorschütze Nouri El Aouni (vorn) nimmt es mit der Ruther Defensive auf
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der FC offensiv bemüht. Die zahlreichen Konter, die der FC dabei kassierte, egalisierte Philipp Müller im Ruther Tor mit Bravour. Er trug maßgeblich dazu bei, dass seinem Team kurz vor Schluss noch der 2:2 Ausgleich in Unterzahl gelang. FC-Stürmer Oliver Watzlaw sah nämlich in der 70. Minute die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Meckerns. Andre Kowald ließ sich nach der Vorlage von Marc Demitz als Ruther Torschütze feiern. Mit der letzen Aktion in der Nachspielzeit blieben die Ruther aber doch noch auf der Strecke. In Strafraumnähe wurde Martin Töttger mit angelegten Armen aus kurzer Distanz angeschossen. Die nachfolgende Elfmeterentscheidung war auch nach dem Spiel noch heiß diskutiert. SG Schütze Nouri El Aouni war unbeeindruckt, verwandelte in der 93. Minute zum 3:2 SG-Siegtreffer. Die Enttäuschung im Ruther Team blieb verhalten. Für die Moral die wir ab der 70. Minute gezeigt haben, hätten wir eigentlich einen Punkt verdient gehabt“, meinte FC-Trainer Gerhard Prystawek und lobte außerdem noch seinen Libero Veli Maltepe.
Ruthes Veli Maltepe (links) als souveräner Libero und Spielantreiber zum 2:2 Ausgleich
Bereits am kommenden Donnerstag ist die Ruther Reserve zu Gast bei der Reserve des PSV Grün Weiß Hildesheim. Der Anstoß erfolgt um 19 Uhr in Hildesheim.