Ruthe(jd). Volle Hütte im Dorfgemeinschaftshaus in Ruthe bei der Jahreshauptversammlung des FC Ruthe. 60 Mitglieder waren erschienen, um nicht nur über ein ereignisreiches, abgelaufenes Jahr informiert zu werden, sondern auch den Vorstand neu zu wählen und Ausblicke auf die sportliche Zukunft zu bekommen. „Wir werden dieses Jahr wieder deutlich mehr in den sportlichen Teil unseres Vereines investieren müssen,“ teilte Andreas Meseberg mit. „Im abgelaufenen Jahr waren wir zwangsläufig damit beschäftigt, den 18 Monatigen Umbau des Umkleidetraktes zu bewältigen, den B-Platz im Sommer zu renovieren, hinzu kam der Berthold C. Haferland Cup.“ Meseberg bat um Verständnis, dass der Vorstand hier Prioritäten setzen musste. Beim Umbau investierte der Verein fast 3000 Stunden Arbeit, dabei halfen fast 90 Mitglieder mit, wobei der Großteil der Arbeit von 10 Mitgliedern erbracht wurde. Der Umbau wurde aufgrund des immer noch wachsenden Vereins (10% Zuwachs im Jahr 2014), der mittlerweile 402 Mitglieder zählt (davon 331 aktive) nötig, um Engpässe bei den Umkleidemöglichkeiten im Jahn-Sport-Park zu verhindern. Der Umkleidetrakt wurde von 2 Umkleidekabinen mit Duschmöglichkeiten auf jetzt fünf vollwertige Kabinen umgebaut. Auch einen neuen Clubraum schufen sich die Fußballer. Vorstandsvorsitzender Walter Drescher dankte der Stadt Sarstedt für die Materialbereitstellung, während der Clubraum eigenfinanziert werden musste. Auch für die helfenden Mitgliedern fand er lobende Worte und erklärte den Umbau für zu 99 % als abgeschlossen Ein Baubuch mit zahlreiche Bildern und Erklärungen zum Umbau präsentierte er für alle Informationshungrigen, außerdem noch ein damals selbstgeschneidertes Originaltrikot aus der Saison 1981/82.
Kassenwart Heinz Höhne legte dazu einen diesmal detaillierten Kassenbericht vor. „Wir haben alles daran gesetzt, keinen Kredit aufnehmen zu müssen. Dies ist uns gelungen, auch weil wir an sportlichen Ausgaben eingespart haben, “ so Höhne. Längst benötigte Ausstattungen im Jugend- wie auch im Seniorenbereich sollen im Sommer 2015 nachgeholt werden.
Im sportlichen Bereich hatte zum Jahresende Ruthes 1. Herren-Trainer Ferit Yalcin sein Amt aus privaten und familiären Gründen niederlegen müssen. Als Nachfolger leiten zunächst bis Saisonende Marcel Drenkner (vorher Trainer 2. Herren) in Zusammenarbeit mit Heiko Rosemeier die Geschicke. Ziel von beiden ist natürlich der Verbleib in der 1. Kreisklasse A. Die 2.Herren leitet ab sofort das Gespann Marc Demitz und Christian Kelm. Für die Bezirksligamannschaft der Damen unter Trainer Gerhard Prystawek (derzeit sechster Platz) sieht Spartenleiter Meseberg noch Luft nach oben, auch weil immer mehr junge Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich integriert werden konnten. Diesen leitet Thomas Germer. „Wir haben weiter stetigen Zulauf, sind von 150 Jugendlichen auf 180 im Jahr 2014 gewachsen“, so Germer. 10 Teams bildet der FC im Jugendbereich aus, teilweise mit starken Auftritten in ihren Klassen. Germer berichtet von zahlreichen, sicherlich auch zeit intensiven neuen Projekten. Unter anderem wurde eine Kooperation mit dem Nicolai-Kindergarten gegründet, in der es nicht vorrangig um Fußball geht, sondern mehr um sportliche Bewegung im Alltagsleben. In der heutigen Zeit, wo eine Art „Sofageneration“ entstanden ist, möchte der FC entgegenwirken. Anfragen von weiteren Kooperationen mit dem FC liegen vor. Die Ruther werden daher im Sommer 2015 ein Kindergartenturnier durchführen. Für seine hervorragende Jugendarbeit ist der FC Ruthe bekannt, gewann im vergangenen Jahr die begehrte „Avacon-Trophy“ des Verbandes Hildesheim. Auch der Berthold C. Haferland-Cup war ein wiederholter Erfolg. 74 Teams erzielten in 310 Spielen an 2 Tagen 491 Tore. Die Ruther stießen dabei organisatorisch an Ihre Grenzen. Im Jahr 2015 werden daher maximal 72 Teams um die begehrten Pokale spielen können. Die gelungene Ferienpass Aktion in den Sommerferien wird auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist für Thomas Germer die Gründung eines „J-Teams“. In diesem Jugendteam, das kreisübergreifend in allen Vereinen gegründet werden solle, werden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren an die ehrenamtliche Arbeit im Verein unter Aufsicht von Erwachsenen herangeführt. Dabei können sie eigene Ideen verwirklichen und sich unterstützen lassen.
Auch die Tischtennissparte von Thomas Müller befindet sich im Wachstum, zählt aktuell 14 Spieler und Spielerinnen. „Wir planen im Sommer die Gründung einer Damenmannschaft und wollen unsere Trainingstermine an zwei Tagen in der Woche ausweiten. Auch wir leiden leider unter den beengten Raumverhältnissen und müssen uns anders organisieren“. Die Spieler und Spielerinnen trainieren im Dorfgemeinschaftshaus Ruthe. Hier haben lediglich 2 Tennisplatten Platz, Duschmöglichkeiten gibt es nicht. Das vereinsinterne Tischtennisturnier organisierte Müller für die Lappenberghalle. „Das fand leider keine Resonanz im gesamten Verein. Es fanden sich lediglich zwei Hand voll Interessenten an“, und zeigte sich darüber bitter enttäuscht. Möglicherweise war der Termin in den Weihnachtsferien unglücklich gewählt.
Anne Unger (rechts) scheidet aus dem Amt der Schriftführerinaus, verlässte den Verein in Richtung Hannover
Bei der Neuwahl des Vorstandes zeigte sich der Verein gut vorbereitet und zeigt sich auf drei Positionen neu aufgestellt. Thomas Lesnicki wird neuer zweiter Kassenwart (für Stefan Kirschke), Monika Aschemann tritt die Nachfolge von Anne Unger als Schriftführerin an. Heiko Rosemeier beerbt Dirk Schirmers Posten des Sport-und Gerätewartes. Auf den Positionen 1. Vorsitzender (Walter Drescher) Kassenwart (Heinz Höhne), Jugendwart (Thomas Germer), Beisitzer (Detlef Merbold), Tischtenniswart (Thomas Müller), Pressesprecher (Jörg Drescher) und Mannschaftssprecher/-in (Ramona Prystawek) änderte sich nichts. Sie wurden wiedergewählt.
der Ruther Vorstand: Andreas Meseberg (2. Vorsitzender), Heiko Rosemeier (Sport-und Geräteart), Ramona Prystawek (Mannschaftssprecherin), Thomas Lesnicki, (2. Kassenwart), Monika Aschemann (Schriftführerin), Thomas Germer (Jugendwart), Jörg Drescher (Pressesprecher), Heinz Höhne, (Kassenwart), Detlef Merbold (Beisitzer), Walter Drescher (1.Vorsitzender), Thomas Müller (Spartenleiter Tischtennis)
Vorsitzender Walter Drescher ehrte im Anschluss für 20 jährige Mitgliedschaft Edith Drescher und Max Arnold. 100 Spiele für den FC absolvierten Ramona Prystawek, Saskia Bojahr, Marc Demitz, Felix Kirchhoff, Ralf Behrens, Andreas Meseberg, Dennis Fritzsche, Christian Kelm, Bastian Scheel und Kai-Uwe Rohde. Thomas Vogel absolvierte sein 250. Spiel, Steven Fortak sein 500. Dieser wurde von der Versammlung außerdem zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Der fußballverrückteste der Vereinsgeschichte scheint Jörg Drescher zu sein und wurde für sein 1250. Spiel (insgesamt jetzt 1305 Einsätze) geehrt. Die Ruther führen in allen Seniorenbereichen Statistiken, die seit Vereinsgründung von Werner Münkel und heute von anderen akribisch fortgeführt wird.
die „Neuen“ des Abends von links: Heiko Rosemeier (Sport-und Gerätewart), Monika Aschemann (Schriftführerin), Thomas Lesnicki (2. Kassenwart), Edith Drescher, Max Arnold (je 20 Jahre Mitgliedschaft), Steven Fortak (500 Spiele), Jörg Drescher (1250 Spiele)
Der Veranstaltungsplan hat für die Ruther in diesem Jahr wieder jede Menge Arbeit. Das Osterfeuer soll am 4. April zusammen mit den anderen ortsansässigen Vereinen durchgeführt werden. Auf Hochtouren befinden sich derzeit schon die Vorbereitungen für den zweitägigen Berthold C. Haferland Cup am 18./19. Juli. Nur fünf Tage später richtet der FC den Sarstedter Fußball-Stadtpokal vom 23. Juli bis 1. August im Jahn-Sport-Park aus. Eine vereinsinterne Mannschaftsfahrt unter dem Motto „Gipfeltour“ ist vom 9. Bis 12. Juli geplant. Hinzu kommen die Ferienpassaktion und das Kindergartenturnier.
In der regen Diskussion über die bevorstehenden Aufgaben fordert der Verein allgemein mehr Unterstützung durch noch mehr Mitglieder auch in der Zukunft. „Sicherlich ist es nicht nur bei uns so, dass ein oder zwei Hand voll Personen die Geschicke des Vereins bei Veranstaltungen oder ähnlichem über Jahre leiten“, so Pressesprecher Jörg Drescher. „Daher ist es wichtig, dass wir unter anderem mit dem „J-Team“ einen Baustein und Grundlage bilden, damit wir zukünftig, wenn unsere Kraft im Vorstand aufgebraucht ist, der Verein im Anschluss irgendwann keinen Scherbenhaufen hinterlässt und das Geschaffene nicht verrottet und vergammelt.“ Das Ehrenamt mit Opferung von Freizeit ist in der Vergangenheit schon des Öfteren Thema in allen Vereinen gewesen und entscheidet über „Auf und Ab“.
Spieler des Jahres 2014: Steven Fortak
Blumen für die Bereitschaft zum Ehrenamt Monika Aschemann (mit Ehemann Jens,rechts) und Walter Drescher (mitte)