Ruthe(jd). 61 Mitglieder konnte der 1. Vorsitzende des FC Ruthe Walter Drescher zur Mitgliederversammlung am Sonnabend im Dorfgemeinschaftshaus Ruthe begrüßen. Kurios: Diese Mitgliederanzahl reichte laut bestehender Satzung nicht zur Beschlussfähigkeit. So schloss Drescher die Versammlung kurzerhand wieder und verwies auf die zweite Einladung, welche jedes Mitglied erhielt, die kurze Zeit später zu einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung einlud.
Drescher verwies dabei auf die Tatsache, dass der Verein von 150 Mitgliedern im Jahr 2006 auf mittlerweile 343 Mitglieder besonders im Jugendbereich gewachsen sei. Die über 30 Jahre alte Satzung, die im Anschluss um mehrere Punkte geändert werden sollte, „sei für die Größe des Vereins nicht mehr aktuell und verhindere in manchen Situationen ein Handeln des Vereins.“
Mit nunmehr 13 Mannschaften (sechs Senioren, sieben Jugendmannschaften) ist auch die Belastung der Rasenplätze des Jahn-Sport-Parks mehr als ausgelastet. Drescher freute sich, dass besonders der B-Platz Mithilfe der Stadt Sarstedt saniert werden könnte. Hier müsse sich der Verein allerdings für circa zwei Monate eine Ausweichmöglichkeit suchen, da auch der A-Platz, allerdings auf eigene Kosten zum Saisonende vom Verein in Eigenarbeit saniert werden solle, um die Rasenbeschaffenheit weiter zu verbessern.
Der Gerätecontainer im angrenzenden Umkleidetrakt dürfe trotz schwebenden Verfahrens stehen bleiben. Lediglich eine neue Statikberechnung eines Architekten müsse beim Landkreis neu eingereicht werden. „Das entspannt die derzeitige Situation der Umkleidemöglichkeiten mit undichtem Dach aber nicht, legte Drescher gleich hinterher.“Wir haben bereits Überlegungen und Anfragen bei betreffenden Stellen gemacht, die einen Auf-bzw. Überbau auf den derzeitigen Trakt ermöglichen sollen.“ Da ein Anbau wegen des Hochwasserschutzgebietes nicht möglich ist, könne sich der Landkreis einen solchen Aufbau zur Genehmigung vorstellen. „Sollte dies realisiert werden können, würde eine Gesamtinvestition von 80.000 bis 100.000 Eure getätigt werden. Unter Berücksichtigung von Zuschüssen blieben dem Verein Kosten von circa 25.000 bis 30.000 Euro zu bewältigen.“ Für dieses Vorhaben holte sich Drescher die Unterstützung zu diesem Projekt von den Mitgliedern. Bis zur nächsten Versammlung sollen genauere Planungszahlen vorliegen. Aufgrund der bevorstehenden Aufgaben, sowie immer größer werdenden Aufgaben im Verein plant der Verein eine Einführung eines Pflichtarbeitsstundensystems, „so wie es zum Beispiel schon in Sportfischervereinen oder Kleingärtnervereinen üblich ist“ sagte Drescher. Zu einem genauen System konnte die Versammlung allerdings keine Einigung erzielen. Allerdings bat der Vorstand um mehr Verständnis, dass er nach bestem Wissen und Gewissen organisiere, aber auf die praktische Mithilfe eines jeden Einzelnen nicht mehr verzichten könne.
Neben den Stadtpokalsieg thematisierte Pressewart Jörg Drescher Alkohol und Gewalt auf dem Spielfeld, nachdem es nicht nur im Landkreis Hildesheim, sondern auch bei Spielen des FC Ruthe zu solchen Negativschlagzeilen gekommen ist. Nach dem Motto „Wehret den Anfängen“ bat er vor allem die Übungsleiter einer jeden Mannschaft bei Bedarf sofort zu handeln und betreffende Spieler zur Rede zu stellen und gegebenenfalls vom Spielbetrieb auszuschließen. Hier dürfe nicht weggeschaut werden. Auf dem Platz müsse eine Null-Prozent Toleranzgrenze besonders bei alkoholisierten Spielern gelten. Auch innerhalb der Mannschaft sollte nicht weggeschaut werden. „Aufgrund unserer immer größer werdenden Jugendabteilung müssen die Senioren ihrer Vorbildfunktion gerecht werden.“
Die Ruther Vereinskasse schloss im vergangenen Jahr mit einem deutlichen Minus ab. Gründe dafür lagen in der Ausstattung der kompletten Jugendabteilung und der neu gegründeten Tischtennissparte. „Aufgrund der aktuellen Kassenlage mit Berücksichtigung auf einen möglichen Aufbau, kommen wir nicht herum, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, bat Walter Drescher um Verständnis. Die Beiträge der aktiven Mitglieder werden daher nach Abstimmung im Jugendbereich um 0,50 €uro und im Seniorenbereich um einen Euro pro Monat erhöht.
Im kommenden Jahr sind alle Mitglieder ab dem 16. Lebensjahr stimmberechtigt. Desweiteren solle in Zukunt die einfache Mehrheit bei Versammlungen zur Beschlußfähigkeit ausreichend sein. Weitere Satzungsänderungen beschlossen die Mitglieder unter anderem mit dem Wegfall einer persönlichen Einladung zu Versammlungen (in Zukunft nur noch über Aushang, Zeitungsinserat, Internet) sowie die Erweiterung des Vorstandes um 2 Personen auf jetzt zehn Mitglieder. Hier wählte die Versammlung zum zweiten Kassenwart Stefan Kirschke. Als Spartenleiter der Tischtennisgruppe gesellt sich Thomas Müller zum Vorstand hinzu. Ebenfalls neu gewählt wurde Anne Unger zur Schriftführerin und Dirk Schirmer zum Sport-und Gerätewart. Pressewart Jörg Drescher, Kassenwart Heinz Höhne, Jugendleiter Andreas Meseberg und Beisitzer Detlef Merbold wurden im Amt bestätigt und wiedergewählt. Vorsitzender Walter Drescher und Stellvertreter Lutz Kirchhoff bleiben noch mindestens ein Jahr im Amt, genauso wie Mannschaftssprecherin Ramona Prystawek.
„Auf unser traditionelles Sommerfest werden wir auch in diesem Jahr verzichten“, stellte Walter Drescher klar. „Stattdessen werden wir am 22. und 23. Juni den Berthold Haferland Jugendcup ausrichten, bei dem alle Altersklassen unserer Jugend teilnehmen werden.
Für 20 Jahre Mitgliedschaft ehrte Drescher noch Peter Wirries, und Martin Kuijpers, 30 Jahre im Verein sind Klaus-Dieter Rosum und Detlef Merbold. Zum Spieler des Jahres kürten die Mitglieder abschließend Frank Neumann.