Ruthe(jd). Torreich und emotional erlebte der gut besuchte Jahn-Sportpark das Lokalderby zwischen dem FC Ruthe und der FSV Sarstedt. Am Ende behielt das Team von Udo Drescher die Oberhand und ging verdient mit einem 6:3 Sieg vom Platz. Spieler des Tages war Tim Kuijpers, der mit einem Nasenbeinbruch aus der Emmerke-Partie vier Tore erzielte.
Zunächst machte aber das Wetter einen Strich durch den erwarteten Fußballnachmittag, mit Beginn der Partie folgte Hagel und Starkregender mehr Zufallsprodukte auf dem Spielfeld verursachte, besonders in den ersten 15 Spielminuten. Die erste Torchance ergab sich für die Gäste durch Imad Dalaf, dem erst der Ball im Ruther Strafraum verspringt, im Anschluss noch an FC-Torwart Hendrik Grzeschik scheitert. Mit einer Einzelaktion besorgte FC-Stürmer Tim Kuijpers die Ruther Führung. In der 18. Minute traf er aus spitzem Winkel ins lange Toreck zum 1:0. Doch noch ehe der Ruther Torjubel verhallen konnte, markierte die FSV den Ausgleich. Mit geschickten Körpertäuschungen ließ Christian Hanaria die FC-Abwehr aussteigen, seinen Querpass vollendete Imad Dalaf per Abstauber aus sechs Metern zum 1:1 (20.). Mit nachlassendem Regen wurde anschließend das Spiel deutlich besser und einem Lokalderby gerecht. Tim Kuijpers prüfte mit einem Freistoss FSV-Keeper Dennis Sniady (28.),auf der Gegenseite schloss Christian Hanaria zu unplatziert im FC-Strafraum ab, Andreas Winkler konnte seinen Schuss aus 13 Metern vor der Linie klären (33.), einen Aufsetzer aus 18 Metern parierte FC-Schlussmann Hendrik Grzeschik im Nachfassen. Technisch versiert zeigte auch Björn Schnabel sein Können in der 35. Minute und ließ die FC-Abwehr aussteigen, beim Torabschluss fehlte allerdings die Konzentration. Tobias Scheel brachte den FC mit seinem Kopfballtor in der 37. Minute ins Spiel zurück, die Vorlage gab Tim Kuijpers per Eckstoss. Ruthe konnte nachlegen, Bastian Scheel scheiterte aus 13 Metern an Torwart Dennis Sniady, auch der Nachschuss landete nur auf dem Tornetz. Selten in dieser Saison konnte man den FC Ruthe im zweiten Durchgang in Torlaune sehen. Tim Kuijpers besorgte mit zwei Toren eine beruhigende 4:1 Führung. In der 49. Minute setzte er entschlossen nach, brachte beim 3:1 die FSV- Abwehr von Rifat Yildiz und Torwart Dennis Sniady in Schwierigkeiten und zu Abstimmungsproblemen, in der 54. Minute konnte er sich bei der Vorarbeit von Tobias Bosak bedanken, der einen Querpass zielsicher an den Mann brachte und aus 4 Metern abstaubte. Auflösungserscheinungen traten in der FSV- Abwehr in der 60. Minute auf, unter Bedrängnis machten sie zu oft Fehler, Tobias Scheel setzte nach und schob aus 15 Metern platziert ins rechte untere Toreck zum 5:1 ein. Die FSV Fans musste bis zur 62. Minute warten, bis ihr Team im zweiten Spielabschnitt durch Christian Hanaria erstmals gefährlich vor das Ruther Tor kam. Mit einem Doppelschlag in der 63. und 65. Minute meldete sich die FSV allerdings ins Spiel zurück. Erst traf Ferhan Dawie zum 5:2, anschließend verkürzte Marcel Drenkner mit einem satten Schuss aus 12 Metern nach Vorarbeit von Imad Dalaf sogar auf 5:3. Es sollte allerdings nur ein kurzes Aufbäumen des Lokalrivalen bleiben, denn der FC nahm die Zügel wieder fest in seine Hände. Bis zu seiner Auswechselung gab Ruthes Stürmer Tim Kuijpers noch mal Vollgas, sein Tor in der 67. Minute wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben, in der 69. Minute ging sein Torschuss nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei, doch nur eine Minute später besorgte er mit einem Solo das 6:3. Erneut gewann er das Laufduell gegen die schwerfällig wirkende FSV- Abwehr. Die Schlussphase gehörte eindeutig den Ruthern, die eine Vielzahl von Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließen. Tobias Scheel mit Torabschluss aus 16 Metern (75.), Jan Tetzlaff aus der zweiten Reihe ((82.), erneut Tobias Scheel aus 13 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (84.), sowie Frank Wolf knapp rechts vorbei (88.)scheiterten. Pech hatte Tobias Bosak in der 87. Minute, der rechten Pfosten rettete die FSV vor einem Debakel.
Am Ende bleibt der Sieg aber gerecht, die Ruther verdienten ihn sich durch ihre Entschlossenheit und Willen zum Nicht-Abstieg aus der Leistungsklasse, der noch möglich ist. Auffällig zum Ende des Lokalderbys war die Vielzahl von Altseniorenspielern in beiden Teams. So rackerten beim FC Frank Wolf und Frank Neumann mit, auf FSV- Seite mühten sich Günther Gräflich, Rifat Yildiz und Dirk Kitzmann. Das spricht sicherlich für die personelle Lage in beiden Teams.
Kein Durchkommen für Albert Zimmermann gegen Tim Kuijpers, Andreas Peters und Bastian Scheel
Marcel Drenkner war an diesem nachmittag Leistungsträger der FSV, aber zu oft auf sich allein gestellt
rechtzeitiges Tackling von Bastian Weber gegen Zami Hidari beschert dem FC Ballbesitz
Oldie Frank Wolf stört zweikampfbetont den FSV-Spielaufbau schon am gegnerischen Strafraum
Ruther Reserve
Die Ruther Reserve blieb im Lokalderby gegen die Leistungsklassenreserve der FSV Sarstedt aufgrund einer starken zweiten Halbzeit mit 4:0 verdient deutlicher Sieger (Halbzeit 0:0). Als doppelter Torschütze trug sich Oldie Jörg Drescher ein (65., 75.). Das Team von Peter Sammartano brauchte lang, ehe es zur ersten echten Torchance kommen ließ, Thomas Vogel jagte mit einem Volleyschuss das Leder aus 20 Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Während die FSV sich mit wenigen Kontern kaum durchsetzen konnte, scheiterte Ruthes Frank Neumann mit einem Solo an FSV-Keeper Dirk Kitzmann, der sich im Anschluss bei weiteren Ruther Torchancen als sicherer Rückhalt seines Teams erwies. Frank Neumann scheiterte vor der Pause noch mehrmals am FSV-Keeper (34.) oder verfehlte das Tor knapp (32., 35.). Die beste FSV Chancen des Spiels landete nach einer Ecke auf der Ruther Torlatte. Ansonsten blieb Lutz Kirchhoff im Ruther Tor nur selten geprüft. Vor der Pause kamen die Ruther noch besser ins Spiel, erst zielte Kai-Uwe Rohde mit Kopfball aus acht Metern nach Flanke von Jörg Drescher zu ungenau, anschließend verfehlte auch Frank Neumann nach Flanke von Oliver Gückel per Kopfball das FSV- Tor knapp. Aus der zweiten Reihe versuchte sich Sajoscha Keck erfolglos in der 45. Minute. Unsauber von den Beinen geholt wurde FC-Stürmer Frank Neumann in der 47. Minute im FSV- Strafraum, den nachfolgenden Foulelfmeter verwandelte Sven Schubert sicher zur Ruther 1:0 Führung. Einen Ruther Abwehrfehler konnte der FSV-Sturm in der 52. Minute nicht nutzte, im Anschluss eröffnete der FC ein erfolgreiches Powerplay auf das Sarstedter Gehäuse. Zwar ging der direkte Freistoss aus 16 Metern von Sajoscha Keck in der 58. Minute noch knapp über das Tor, doch in der 63. Minute traf Frank Neumann nach Flanke von Keck aus dem Gewühl heraus aus acht Metern zum 2:0. Neumanns Doppelpass mit Jörg Drescher nur zwei Minuten später platzierte Drescher aus 15 Metern sicher neben den linken Pfosten zum vorentscheidenden 3:0 in die Maschen. Gefährlich blieben die Ruther über den Außenbahnen gegen konditionell schwächelnde Sarstedter. Sajoscha Kecks Solo bis zur Grundlinie und nachfolgender Hereingabe konnte Jörg Drescher mit einem Drehschuss aus acht Metern zum 4:0 versenken. Keck selbst blieb ein Tor an diesem Nachmittag verwehrt, er traf in der 78. Minute nur den Pfosten. Ein höherer Sieg wäre möglich gewesen, Neuzugang Dennis Kindling köpfte nach einer Ecke knapp übers Tor (80.), in der 82. Minute schoss er aus halbrechter Position knapp am linken Pfosten vorbei, Rene Pape zeigte sich völlig frei vorm Tor aus fünf Metern zu unkonzentriert (85.).
Wie wichtig der Sieg für die Ruther war zeigt ihr Abschlussprogramm: in den letzten vier Begegnungen treffen sie als Tabellenachter auf das Führungsquartett der 2. Kreisklasse A SV TürcGücü Hildesheim (2.), TV Deutsche Eiche Hotteln (1.), SG Rautenberg/Borsum/Bründeln (3.) und der SG Diekholzen/Barienrode (4.).
Ruther Altherren
Die Ruther Altherren bestreitet am kommenden Dienstag, 5.Mai um 19 Uhr ein Nachholspiel der 1. Kreisklasse A. Gegner ist die SG Dinklar/Schellerten/Nettlingen, der Anpfiff erfolgt in Dinklar. Unterdessen geht das „Altherrensterben” weiter, der SV Rot-Weiß Wohldenberg hat seine Mannschaft aus dem laufenden Wettbewerb zurückgezogen, damit verbleiben in der Ruther Staffel lediglich nur noch neun Teams.